Dein inneres Kind wiederfinden – warum wir unsere eigenen Bedürfnisse vergessen … und wie wir endlich heimkehren
- Timo Posowert

- 29. Juli
- 6 Min. Lesezeit
Fühl einmal kurz in dich hinein: Wann hast du zuletzt etwas nur für dich getan – nicht, weil es den Lebenslauf aufpeppt, der Familie Ruhe verschafft oder den Algorithmus füttert, sondern weil dein Innerstes vor Freude hüpfte? Wenn du länger überlegen musst, bist du in guter Gesellschaft. Viele von uns funktionieren auf hohem Niveau, doch das leise, quengelnde Sehnen im Brustkorb verrät: Unser inneres Kind fühlt sich vergessen. In diesem Beitrag tauchen wir tief ein – wir erforschen, warum w
ir unsere Bedürfnisse oft hintanstellen, wie wir uns dabei Stück für Stück verlieren und wie echte Heilung aussieht. Zwischendurch bekommst du drei ungewöhnliche Praxis‑Impulse, die dein inneres Kind sofort aus der Reserve locken. Am Ende wartet eine Einladung, diesen Weg nicht allein zu gehen, sondern im persönlichen Coaching begleitet zu werden, bei dem Human Design, Numerologie und eine seelische Auswertung ineinandergreifen.
Wie wir gelernt haben, uns selbst zu verlassen

Schon als Kinder sind wir Meister im Lesen der Stimmung im Raum. Wir spüren, ob Mama gestresst ist oder der Lehrer heute streng schaut – und wir reagieren. Ein Lächeln, ein Schweigen, ein Zurücknehmen des eigenen Bedürfnisses nach Aufmerksamkeit kann den Frieden retten. Jedes Mal, wenn wir uns selbst auf diese Weise regulieren, speichert unser junges Nervensystem eine Lektion: „Wenn ich mich anpasse, bin ich sicher.“ Was nach einer hilfreichen Überlebensstrategie klingt, wird im Lauf der Jahre zum goldenen Käfig. Wir sammeln Lob für Leistung, für Fleiß, für das Übernehmen von Verantwortung, und währenddessen verstauben in einer inneren Rumpelkammer all jene Impulse, die nicht in dieses Raster passen – Wildheit, Faulheit, Unvernunft, Lautstärke, Kreativität ohne Zweck.
Später, im Erwachsenenleben, wundern wir uns, dass wir in Beziehungen Muster bedienen, die längst nicht mehr zu uns passen, oder dass wir Jobtitel jagen, die uns innerlich leer zurücklassen. Dabei verkümmert das emotionale Koordinatensystem, das uns ursprünglich zuverlässig sagte, was sich warm, weit und stimmig anfühlt. Wir haben uns regelrecht selbst verlassen. Psychologen sprechen von Selbst‑Alienation – ein Zustand, in dem man zwar weiß, welche Rolle man nach außen spielt, aber keinen Zugriff mehr auf das eigene, authentische Erleben hat. Diese innere Entfremdung ist der Nährboden für Erschöpfungsdepression, chronische Unzufriedenheit und das unbestimmte Gefühl, „irgendwie falsch“ zu sein, obwohl äußerlich alles stimmt.
Die Mechanik des Sich‑Verlierens
Konditionierung in Kindheit und Jugend: Wir internalisieren Botschaften wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ oder „Stell dich nicht so an“. Bedürfnisse werden vertagt oder ganz verdrängt.
Gesellschaftlicher Leistungsdruck: Ob Social‑Media‑Feed oder Quartalszahlen – das Außen feuert uns an, „noch besser“ zu sein. Pausen gelten als Schwäche; wer innehält, hat schnell das Gefühl, den Anschluss zu verpassen.
Mikro‑Traumata: Viele kleine Zurückweisungen summieren sich; mit jedem Erlebnis, das signalisiert „So wie du bist, passt du nicht“, kappen wir eine weitere Verbindung zu unserem inneren Kind.
Schutzstrategien: Um Konflikten und Scham auszuweichen, entwickeln wir Personas – die toughe Kollegin, der immer hilfsbereite Freund, die stets starke Mutter. Die Rolle verschmilzt mit der Identität, bis wir nicht mehr wissen, wer wir ohne Maske wären.
Heilung: Eine Einladung an alle verdrängten Anteile
Wenn Therapeut*innen von „innerer Kind‑Arbeit“ sprechen, meinen sie kein Nostalgie‑Projekt und schon gar keine Infantilisierung. „Das innere Kind“ ist ein Sammelbegriff für alle emotionalen Gestalten unserer Biografie – die jubelnde Entdeckerin ebenso wie der zornige, verzagte Junge. Heilung heißt, diese Anteile nicht mehr zu diskriminieren. Wir holen sie an unseren inneren Tisch, hören zu, trösten, feiern und integrieren sie.
Dabei geschieht etwas Faszinierendes im Körper: Das vegetative Nervensystem, genauer gesagt der ventrale Vagusast, schaltet vom Alarm‑ in den Verbundenheitsmodus. Herzschlag, Atmung und Verdauung harmonisieren sich, weil der Organismus erfährt: „Ich darf ganz sein, niemand wird mich verstoßen.“ Diese tiefkörperliche Erfahrung ist das Fundament jeder nachhaltigen Veränderung. Kein Mindset‑Shift, keine Affirmation, kein Zeitmanagement ersetzt jene Sicherheit, die entsteht, wenn Kopf, Herz und Bauch einstimmig flüstern: „Du bist okay.“
Drei außergewöhnliche Wege zurück zur Selbstverbundenheit
1. Farb‑Dialog – Malen als nervensystemische KurztherapieStell dir einen Packen Wachsmal‑ oder Ölpastellkreiden und ein weißes Blatt bereit. Lege dein Handy außer Reichweite, stell einen Timer auf zehn Minuten und lass die Hand ohne Plan übers Papier gleiten. Es geht nicht um Kunst, sondern um einen direkten Draht zum limbischen System, das Symbolsprache besser versteht als Worte. Vielleicht greifst du zu Rot und schmierst flammende Spiralen; vielleicht ziehst du zarte, aquarellartige Schleier. Sobald der Timer klingelt, betrachte das Blatt wie eine Landkarte deiner momentanen Innenwelt. Frage laut oder leise: „Was willst du mir zeigen?“ Manchmal taucht ein Satz auf: „Ich bin wütend.“ Manchmal nur ein Körpergefühl – Enge, Weite, Kribbeln. Wichtig ist, nicht sofort analytisch einzusteigen. Lass die Farben wirken wie eine Nachricht aus dem Vorhof deiner Seele; allein das Anerkennen ist ein Akt der Reparenting‑Liebe.
2. Reverse Playdate – zweckfreies Spielen als radikale SelbstfürsorgeBlockiere einmal pro Woche zwei volle Stunden. Trage sie fix im Kalender ein, als wäre es ein Arzttermin. Wenn der Slot kommt, gibt es kein Ziel und keinen Output. Das klingt leichter als es ist, denn die innere Antreiberin meldet rasch: „Du könntest zumindest Fortbildungspodcasts hören.“ Widerstehe! Geh barfuß durchs Gras, falte Papierflieger, bau aus Bauklötzen ein schiefes Schloss, pust Seifenblasen in die Luft. Mit jedem scheinbar nutzlosen Moment signalisierst du deinem Nervensystem: „Sicherheit und Freude existieren auch ohne Produktivität.“ Neurobiologisch betrachtet ist das Training für den ventralen Vagus. Viele Klient*innen berichten schon nach drei, vier Playdates von mehr Wärme im Brustraum, einem weicheren Blick auf die Welt und überraschenden kreativen Ideen – denn wo Zweck entfällt, gedeiht Inspiration.
3. 30‑Tage‑Human‑Design‑Reset – Entscheidungen somatisch statt mental treffenHuman Design verbindet Astrologie, Chakren‑Lehre, I Ging und Quantenphysik zu einer energetischen Landkarte deiner Persönlichkeit. Kernstück sind Strategie und innere Autorität – funktionale Kurz‑Ratschläge, wie dein System am stimmigsten Entscheidungen trifft. Erstelle dir (kostenfrei) eine Chart und begib dich auf ein Experiment: Vier Wochen lang triffst du jede Entscheidung erst, nachdem du deine innere Autorität befragt hast. Bist du Generatorin mit sakraler Autorität, warte auf ein klares Bauch‑„Yes“. Bist du Projektor mit Selbst‑Autorität, lausche dem Klang deiner Stimme beim lauten Denken. Bist du Manifestor mit Ego‑Autorität, gib deiner Herz‐Energie Raum, sich zu melden. Markiere jeden Tag im Kalender grün, wenn du deiner Autorität gefolgt bist, und rot, wenn der Kopf gesiegt hat. Schon nach zwei Wochen erkennen viele, wie oft sie eigentlich Nein spüren, aber aus Höflichkeit Ja sagen. Das Reset bricht alte Anpassungsmuster auf wie Eis im Frühjahr – und dein inneres Kind tanzt über die Schollen, weil es merkt: „Man hört mich wieder!“
Von der Theorie in den Alltag – so sieht gelebte Integration aus
Es reicht nicht, einzelne Übungen wie Pflaster auf alte Wunden zu kleben. Echte Integration bedeutet, die Erkenntnisse in Mikro‑Entscheidungen des Alltags einzubetten:
Sprache: Statt „Ich muss noch schnell …“ sag „Ich entscheide mich, jetzt …“, um die eigene Handlungshoheit zu spüren.
Körperanker: Leg beim Autofahren eine Hand aufs Herzbein, wenn Stress hochschwappt, und atme dreimal tief durch die Nase aus. So signalisierst du dem Nervensystem Sicherheit.
Mini‑Checks: Stelle zwischen zwei Meetings einen Timer auf 90 Sekunden, schließe die Augen und frage innerlich: „Was bräuchte mein Kind gerade?“ Vielleicht einen Schluck Wasser, vielleicht Musik, vielleicht kurz loshüpfen. Erfülle dir diesen Wunsch, auch wenn er banal wirkt.
Die Summe dieser kleinen Akte formt ein neues Selbstbild: Du bist nicht mehr der Erwachsene, der sein inneres Kind im Keller einsperrt, sobald Gäste da sind. Du wirst zum liebevollen Hüter, der stolz sagt: „Kommt ruhig alle rein, hier wohnt ein quirliges Bündel Lebendigkeit, und es gehört zu mir.“
Die Rolle von professioneller Begleitung
Manche Wege kann man allein gehen, doch innere Kind‑Arbeit berührt tief verankerte Nervensystem‑Muster. Es ist normal, dass Widerstände auftauchen: Scham, Trauer, Angst, manchmal schiere Überforderung. Hier schützt fachkundige Begleitung davor, in alten Dynamiken steckenzubleiben.
In meinem 1‑zu‑1‑Coaching vereine ich drei Resonanz‑Instrumente, die Kopf und Körper, Ratio und Intuition gleichsam ansprechen:
Human Design liefert den energetischen Bauplan, auf dem deine persönlichen Strategien fußen. Anstatt dir generische Ratschläge aufzudrängen, schauen wir, wie du Entscheidungen triffst, welche Aura‑Dynamik du in Teams hast und wo deine größte Zufriedenheit liegt.
Numerologie ergänzt den Fahrplan: Deine Geburtszahlen beleuchten Lebenszyklen, karmische Themen und Wachstumsschritte. Sie geben Zeitqualität einen Namen, sodass du mit statt gegen die Strömung schwimmst.
Seelische Auswertung (eine intuitive Tiefenschau) bringt ans Licht, welche Potenziale schlummern, welche Glaubenssätze dein inneres Kind hemmen und welche „verlorenen“ Seelenanteile zurückgerufen werden wollen.
Jede Sitzung webt diese drei Fäden zu einem individuellen Muster. Du erhältst nicht nur Klarheit, sondern konkrete Übungen, Audio‑Begleitungen und Check‑ins, damit Integration wirklich passiert. Oft erleben Klient*innen nach wenigen Wochen, dass Beziehungen sich entspannen, Bauchentscheidungen mutiger werden und ein Gefühl von leiser Freude den Alltag durchzieht.
Hol dein inneres Kind nach Hause
Wenn beim Lesen ein Wiederhall in dir vibriert – vielleicht ein Kribbeln im Bauch, vielleicht eine leise Stimme, die sagt „Genau das brauche ich“ –, dann ist jetzt der Moment, den ersten Schritt zu gehen.
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